Nix zu verlieren: Falscher Typ, falscher Tag

Diese Filmkritik zu Nix zu verlieren erschien im November 1997 auf indonet.de. Für mein Archiv habe ich sie hier neu publiziert. 

Was macht ein arbeitsloser Ingenieur, um seine Familie über Wasser zu halten? Er versucht sich als Kleinkrimineller. Als T. Paul (Martin Lawrence) jedoch den Werbemanager Nick Beam (Tim Robbins) überfallen will, hat seine Glückssträhne ein abruptes Ende. Denn dieser hat sowieso die Nase voll – hat er doch gerade seine Frau in flagranti mit seinem Boss erwischt. So verwischen die Grenzen zwischen Täter und Opfer – und eine Freundschaft beginnt. Aufeinander angewiesen, geht diese Schicksalsgemeinschaftvon schwarz und weiß zusammen durch dick und dünn.

Eine Actionkomödie ohne übertriebene Action-Sequenzen – so etwas gibt es auch noch. Der Spaß wird nur ein wenig von der Heile-Welt-Atmosphäre getrübt, auch wenn man die von Disney-Filmen inzwischen gewohnt ist. Grundlage sind solche amerikanischen Wahrheiten wie: „Durch harte Arbeit kommt nach oben!“ oder „Nur in der Familie kann man richtig glücklich sein“. Doch glücklicherweise hat man auch im Magic Kingdom erkannt, daß wir in den Neunzigern leben. Denn der arbeitslose Familienvater bekommt wegen seiner Hautfarbe keinen Job. So sieht Rassismus eben heute aus. Aber was wäre ein Disney-Film schon ohne ein Happy-End…

Martin Lawrence has done it again! Nach der Actionkomödie Bad Boys stellt er sein komödiantisches Geschick erneut unter Beweis. Zwar verläuft seine Karriere nicht so rasant wie die seines Kollegen Will Smith, dennoch hat er seit der Actionkomödie aus dem Jahre 1995 viel Erfolg gehabt. Seine Sitcom „Martin“ läuft in den USA mit großem Erfolg. Auch Tim Robbins glänzt als melancholischer Yuppie, der sich an seinem Chef rächen will. Der Regisseur von Dead Man Walking zeigt, daß er als Schauspieler auch in leichteren Filmen zu überzeugen weiß.

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